Zeebrugge, Belgien, August 2022
Zeebrugge, Belgien, August 2022
Zeebrugge ist Belgiens zweitgrößter Hafen, nach Antwerpen. Klingt beeindruckend, aber an meinem Besuchstag war nicht viel los – nur wenige Schiffe, wenig Betrieb. Sehenswürdigkeiten gibt es hier ohnehin kaum, abgesehen vom Hafen selbst.
Ich gebe mir wirklich Mühe, etwas Sehenswertes zu finden. Ich laufe zum Wasser, zur Promenade, zu ein paar willkürlich verteilten Gebäuden – nichts. Kein verstecktes Juwel, kein charmantes Detail, nicht einmal eine skurrile Statue, die mir den Tag rettet. Normalerweise verlasse ich die Küste nicht, schließlich geht es bei diesem Projekt ja gerade darum, die Orte am Wasser zu erkunden. Aber irgendwann wurde mir klar: Das hier ist ein fotografischer Notfall.
Also habe ich recherchiert – und zu meinem Glück zählt Zeebrugge offiziell als Ortsteil von Lissewege. Und wenn das so ist, dann kann ich mir dieses Lissewege ja wohl auch mal anschauen.
Dort sieht die Welt nämlich schon ganz anders aus. Ein kleiner Kanal schlängelt sich durch den Ort, gesäumt von weiß gestrichenen Polderhäusern. Mittendrin steht, alles überragend, die Onze-Lieve-Vrouw-Bezoekingskerk – eine monumentale, wuchtige Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Sie wirkt deutlich überdimensioniert für den kleinen Ort. Alles in allem ein malerischer Gegensatz zur grauen Tristesse des Hafenviertels – und endlich etwas, das sich zu fotografieren lohnt.
Zeebrugge selbst mag nicht viel bieten. Aber wenn es offiziell zu einem hübschen Dorf gehört, dann kann man sich das ja ruhig mal zunutze machen.































